Momentan komme ich recht oft zum Lesen, schon 15 Bücher habe ich in diesem Jahr geschafft. Abgebrochen nur eins:
Ein ganzes Halbes Jahr von Jojo Moyes. Die Geschichte finde ich ja ganz nett und die Hauptfigur mit ihrer antriebslosen Orientierungslosigkeit sehr sympathisch, aber sprachlich plätschert mir das in der deutschen Übersetzung zu farblos vor sich hin (ich vermute mal, im Original ist es änlich). Da bin ich wohl in der Minderheit, wenn man sich den großen Erfolg des Buchs ansieht, dabei lese ich sonst ganz gerne in diese Richtung (z. B. Anna McPartlin oder Kathrine Scholes), aber dieses Werk konnte mich nicht packen.
Und über Die Überfahrt von Mats Strandberg kann ich noch nichts schreiben, da es sich um das Vorabexemplar eines Titel handelt, der erst Ende Mai erscheinen wird.
Richtig begeistert bin ich von Pages for You von Sylvia Brownrigg (dt. Geschrieben für dich), auf das mich Frank Duwald mit seiner Rezension aufmerksam gemacht hat, und der ich mich nur anschließen kann. Die wunderbar einfühlsam geschilderte Geschichte der Liebe zwischen einer Studentin und ihrer Tutorin. Und einem Roman, dessen Haupfigur Flannery heißt, kann ich gar nicht widerstehen. Ganz toll!
Andrzej Sapkowski – Das Erbe der Elfen
Ist nach den beiden Kurzgeschichtenbänden (Der letzte Wunsch und Das Schwert der Vorsehung) der erste Roman um den Hexer Geralt (den die Meisten inzwischen vermutlich durch die grandiose Computerspielumsetzung kennen) und seine Mündel Ciri. Man merkt dem Buch durch seine Episodenhaftigkeit noch an, dass Sapkowski den Sprung von lose zusammenhängenden Kurzgeschichten zum Roman mit geschlossener Handlung noch nicht ganz vollzogen hat, was das Buch aber keineswegs weniger empfehlenswert macht. Mit viel Humor und Scharfsinn erzählt der Autor in gemächlichem (aber nie langweiligem) Tempo die Geschichte von Ciris Ausbildung und den ganzen politischen Akteuren, die hinter ihr her sind, weil sie im Spiel um Krieg und Frieden eine wichtige Rolle spielen soll. Habe ich mit großem Vergnügen gelesen, da es eine willkommene Abwechslung zu den üblichen Fantasyerzählern bietet. Die Übersetzung von Erik Simon liest sich wie immer augezeichnet und trifft wunderbar den etwas altmodischen Erzählstil des Autors.
H. P. Baxxter äh Lovecraft – Der Fall Charles Dexter Ward (oder Providence sucht den Supernekromanten)
Einer der Klassiker der Horrorliteratur vom vermutlich einflussreichsten Horrorautor aller Zeiten, in einer wundervollen Neuübersetzung von Andreas Fliedner, in der einfach jedes Wort passt, die ganz hervorragend den etwas altmodischen Berichtsstil trifft, ohne dabei aber antiquiert und langweilig zu klingen. Die Neuausgabe von Golkonda enthält auch knapp zweihundert Anmerkungen in Fußnoten vom Lovecraftexperten S. T. Joshi, sowie Fotos von den Schauplätzen in Providence.
Meine aktuelle Lektüre ist Mortal Engines von Phillip Reeve, das mich nach 30% schon schwer begeistert. Nebenher lese ich noch diese Anthologie mit Abenteuergeschichten, die hauptsächlich aus der Pulp-Ära stammen: