Meine Woche 30.12.2022: Andor, Pinocchio und japanische Filme

Diese Woche geht es bei mir um: Andor, Pinocchio, japanische Filme, ethische Pornografie, die Wiederauferstehung von Barnes & Nobles und einen persönlichen Jahresrückblick sowie einen Ausblick auf 2023 .

Normalerweise mag ich die Woche zwischen Weihnachten und Neujahr sehr, da ich sie als einen entrückten Schwebezustand empfinde, in dem die Zeit ein wenig still steht. Doch nach einem Kondolenzbesuch bei Eltern, die ihren 37-jährigen Sohn überraschend verloren haben und dessen Beerdigung, wollte diese Stimmung dieses Jahr nicht so recht bei mir aufkommen. Ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, wie schlimm das für sie und seine Lebensgefährtin und deren Kind sein muss. Auf der Beerdigung lief übrigens Pink Floyd.

Artikel

What can we learn from Barnes and Nobles

Interessanter Artikel von Ted Gioia über Aufstieg, Fall und Wiederaufstieg der amerikanischen Buchhandelskette Barnes & Nobles, die, ähnlich wie Borders, kurz vorm Verschwinden stand, dann aber doch noch die Kurve bekam. Und über die Mechanismen des Buchhandels. Im Prinzip läuft der neue Erfolg von Barnes & Nobles auf das Gleiche heraus, wie der von Waterstones in England: einen Chef, der Bücher liebt – und zwar den gleichen in beiden Fällen. Der hat die Verantwortung über die Bücherauswahl wieder an die einzelnen Filialen und deren Mitarbeiter*innen zurückgegeben. Von Verlagen gekaufte Plätze auf Präsentiertische gibt es anscheinend nicht mehr. Alles Sachen, von denen sich deutsche Ketten wie Thalia eine Scheibe abschneiden können. Das mag den größeren Verlagen auf den ersten Blick nicht gefallen, doch langfristig dürften auch sie von einem florierenden lokalen Buchhandel profitieren. Teil 1 habe ich als Kind mal gesehen, haber aber nicht die Absicht, ihn mir noch einmal anzusehen.

Die wichtigsten japanischen Filme des Jahres

Das Magazin des Japanese Film Festival stellt zusammen mit sieben Exper*innen die wichtigsten japanischen Filme des Jahres vor. Die meisten davon dürften bei uns noch nicht verfügbar sein. Einige wie Makoto Shinkais Suzume werden auf jeden Fall einen Heimkinostart erhalten. Bei anderen können wir wohl froh sein, wenn sie überhaupt irgendwann mal bei Mubi erscheinen. Manche davon liefen auch auf Festivals wie der Nippoh Connection. Mich überfordert die Liste in ihrer Fülle etwas.

How do you know if the porn you consume is ethical?

Für das Lustzine geht Almaz Ohene der Frage nach, wie ethisch einwandfreie Pornografie konsumiert werden kann. Also Pornos, die unter guten Bedingungen entstanden sind, bei denen die Darstellerinnen anständig bezahlt und ordentlich behandelt werden. Dazu sei erwähnt, dass das Lustzine zum Porno-Imperium von Erika Lust gehört, die mit Lust Cinema und XConfession selbst Pornos produziert und dabei auch Regie führt. Es ist also kein journalistisch unabhängiges Medium. Lust ist durch zahlreiche Reportagen und Dokumentationen aber dafür bekannt, jenem Ideal zu entsprechen und dabei mit einem hauptsächliche weiblichen*X Team ästhetisch hochwertige Filme zu produzieren.

Filme

Top Gun: Maverick

Atemberaubende Flugszenen, die gelegentlich von mittelprächtigen Filmszenen unterbrochen werden, deren Nebenfiguren nur dazu da sind, Tom Cruise alias Maverick gut aussehen zu lassen. Hochgerüsteter Military-Porn, mit einem gewissen Unterhaltungswert, wenn man sich nicht daran stört, was da alles sinnlos an CO2 in die Atmosphäre gepustet wird.

Guillermo del Toro’s Pinocchio

Gelungene Adaption des Kinderbuchklassikers in wunderschöner Stop-Motion-Technik. Wieder einmal verbindet del Toro gekonnt märchenhafte Elemente mit einer vor faschistischem Hintergrund spielenden Geschichten, die ans Herz geht. Die Gesangseinlagen bzw. die Songs sind allerdings nur mittelmäßig und trüben den Spaß etwas.

Barbarian

Hat in den ersten 45 Minuten einen makellosen Spannungsaufbau, mit zwei jungen Leuten, die beide versehentlich am gleichen Abend dasselbe Airbnb-House gemietet haben und einen unheimlichen Tunnel im Keller entdecken. In der zweiten Hälfte fällt der Film stark ab und bedient Klischees eines Genres, das ich hier jetzt nicht spoilern will, die dem Film bei mir aber einen Stern kosten. Der Bruch in der Mitte des Films ist durchaus ein gewagter, der die Erwartungen der Zuschauer untergräbt, der mir aber nicht wirklich gefallen hat. Den Trailer poste ich hier nicht, da der Film mehr Spaß macht, wenn man möglichst wenig über ihn weiß.

Serien

Andor

Dürfte die beste realverfilmte Star-Wars-Serie sein, allerdings auch die, bei der am wenigsten das klassische Star-Wars-Feeling aus den Ursprungsfilmen aufkommt, das The Mandalorian in der ersten Staffel so gut einfangen konnte. Aber darum geht es den Macher*innen wohl auch nicht. Sie wollen eine erwachsene, düstere und ernste Geschichte über die Dynamik von faschistischen Systemen erzählen, und wie diese Rebellionen begünstigen. Nach den Totalausfällen Boba Fett und Obi-Wan Kenobi war es angenehm, eine SW-Serie zu sehen, die sich selbst ernst nimmt. Bis zum Heist wird sie auch durchgehend stimmig erzählt, danach wirken die Storylines etwas zerfahren und haben Längen, weshalb ich die Serie zwar gerne gesehen habe, aber auch sehr geduldig auf die nächste Folge warten konnte. Das Bedürfnis, mehr als eine Episode pro Tag zu sehen, kam bei mir nicht auf. Auch wenn die Serie Andor heißt und Diego Luna eine tolle Leistung abliefert, ist das eigentliche Highlight aber der von Stellan Skarsgård gespielte Luthan Rael mit seinen ganzen Machenschaften und der moralischen Ambiguität. Ach ja, erzählt wird praktisch die Vorgeschichte vom Film Rogue One, an den ich mich kaum noch erinnern kann.

Wo ihr mich findet

Noch bin ich auf Twitter, einfach, weil ich dort zu einigen wichtigen Themen die besten Informationen erhalte. Doch auch ich bin jetzt schwach geworden, und habe mir einen Account bei Mastodon zugelegt. https://literatur.social/@MarkusMaeurer. Einfach, um mit den Leuten aus meiner Twitter-Bubble in Kontakt zu bleiben, die durch Musks Shitshow schon vertrieben wurden.

Ebenfalls neu ist mein Account bei Letterboxd. Das ist eine Plattform für Filmbewertungen- und Kritiken. Da ich sowieso eine Liste darüber führe, was ich an Filmen im Jahr sehe, kann ich das auch dort machen. Meine Kurzkritiken sind auf Englisch und Deutsch.

Auch bei Instagram bin ich wieder aktiver und poste dort kurze Buchkritiken.

Weitere Blogbeiträge

In der letzten Woche gab es noch zwei weitere Beiträge auf Translate or Die:

Neu im Regal

Unterm Weihnachtsbaum lag Hilary Mantels Wölfe, das ich schon seit Jahren lesen wollte. Die ersten 132 Seiten konnten mich bereits begeistern. Ein historischer Roman über Thomas Cromwell, der in die Hofintrigen von Henry VIII gerät. Herausragend geschrieben, da dürfen sich auch gerne mal Fantasy-Autor*innen von inspirieren lassen. Leider ist Hilary Mantels dieses Jahr verstorben.

Foto der Woche

Mond im Sonnenuntergang.

Rückblick 2022 – Ausblick 2023

Das 2022 global gesehen ein beschissenes Jahr voller Krisen war, brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen. Vor allem der mörderische Angriffskrieg Russlands auf die Bevölkerung der Ukraine dürfte in Sachen globaler Weltordnung und Stabilität tatsächlich eine Zeitenwende darstellen. Nur leider ist das bei denen, die sie so groß tönend ausgerufen hat, immer noch nicht angekommen, wie die Politik der letzten Monate zeigt.

Für mich persönlich war 2022 wieder ein gutes Jahr, vor allem, da ich eine gesundheitliche Baustelle angegangen bin, die ich seit Jahren vor mir hergeschoben habe, und die jetzt abgeschlossen ist.

Beruflich lief es auch ganz okay. Auf Tor Online hatten wir nach einem Jahr Resteverwertung und Limbus endlich wieder etwas Budget für neue Artikel und am Ende des Jahres auch Klarheit, wie es weitergehen wird. Ich bin da jetzt so was wie der Chefredakteur und freue mich schon auf die Arbeit im neuen Jahr. Gleich in der ersten Januar-Woche wird es mit einem Artikel einer Autorin losgehen, die auf Tor Online zu lesen, einige von euch sicher überraschen wird. Aber auch ansonsten haben wir schon einige interessante und spannende Artikel in der Pipeline. Da wir seit dem Start 2015 schon so viele Artikel hatten, will ich versuchen, öfters mal über den Tellerrand zu blicken und thematisch für uns neue Gebiete zu erschließen, bei denen aber ein Bezug zur Phantastik gegeben ist.

Gefreut hat mich, dass ich bei Fischer Tor zuletzt etwas mehr in die Redaktionsarbeit eingebunden war. 2023 wird ein Buch erscheinen, das ich dem Verlag empfohlen habe, da bin ich sehr gespannt, wie es laufen wird. An dem waren mehrere Verlage interessiert und es gab eine Auktion. Zuletzt habe ich ein Titelbild für den Elric-Sammelprachtband ausgesucht, von dem ich hoffe, dass er sich im Verlag durchsetzen wird und die Lizenzierung funktioniert. Dazu bin ich aktuell noch auf der Suche nach einigen Innenillustrationen. Falls ihr Tipps habt, gerne jenseits von Rodney Matthews und Michael Whelan, immer her damit.

Übersetzt habe ich dieses Jahr allerdings überhaupt nichts. Das muss sich 2023 wieder ändern. Da habe ich noch alle Kapazitäten frei. Dazu werde ich im Januar einen eigenen Blogbeitrag verfassen. Über Anfragen für Buchübersetzungen aus dem Englischen ins Deutsche werde ich mich jedenfalls freuen.

Nicht so schön waren die Todesfälle dieses Jahr in meinem persönlichen Umfeld. Einen habe ich ja weiter oben schon erwähnt. Daneben ist Holger M. Pohl im Januar verstorben. Einen Nachruf auf ihn hatte ich hier im Blog veröffentlicht.

2022 habe ich noch komplett im Pandemie-Modus verbracht. War auf keinen Veranstaltungen, nicht im Kino oder sonst wo. Nur im Sommer habe ich mich mit zwei ehemaligen Mitschülern in einem Koblenzer Biergarten am Rhein getroffen.

2023 gedenke ich das aber langsam wieder zu ändern. Bucon ist eingeplant. Marburg Con … mal schauen. Vorgemerkt ist die Metropol Con in Berlin, die vom 18. bis zum 20. Mai statt. Bei einem Eintrittspreis von 85 Euro (+ Reise- und Übernachtungskosten) ist mir bisher aber zu wenig zum Programm bekannt. Bei einer Con, die internationale Veranstaltungen zum Vorbild nimmt, erwarte ich auch einige thematisch interessante Diskussionspanels, von denen bisher noch nichts angekündigt ist.

Ansonsten werde ich mich 2023 vor allem darauf konzentrieren, weiterhin Japanisch zu lernen und mich mit japanischer Kultur und Geschichte zu beschäftigen. Ein Reise nach Japan möchte ich aber frühestens 2024 in Angriff nehmen. Abhängig davon, wie es bis dahin um meine Japanisch-Kentnisse steht. Und ob es finanziell passt.

Ach ja, ich freue mich auch darüber, endlich wieder die Lust am Bloggen zurückgefunden zu haben. Zwischenzeitlich hatte ich schon überlegt, meine Seiten ganz dicht zu machen. Wobei ich inhaltlich wohl etwas nachjustieren muss, angesichts der bisher eher bescheidenen Zugriffszahlen und Rückmeldungen. Aber ich weiß auch, dass die Hochzeit der Blogs vorbei ist und ich nicht mehr solche Zahlen wie früher erreichen werde. Aber Youtube-Videos oder Podcasts sind einfach nicht mein Ding. Wenn es ums Reden geht, bin ich dafür einfach nicht unterhaltsam genug.

An dieser Stelle danke an alle, die meine neuen Blogbeiträge lesen!

Wo man mich trifft: Köln, Berlin, New York

Mein Winterschlaf neigt sich dem Ende zu, bald werde ich meine Höhle verlassen und mich auf die Suche nach Zivilisation und Kultur begeben.

Köln: PAN-Branchentreffen am 19. und 20. April

PAN ist das Phantastikautorennetzwerk e. V., also ein Verein, der aus Phantastikautorinnen besteht und sich für das Genre und die Mitglieder einsetzt. Auf dem Branchentreffen trifft sich, wie der Name schon sagt, die Phantastikbranche. Das heißt, Autorinnen, Verlagsmitarbeiterinnen, Lektorinnen, Bloggerinnen und Leute, die anderweitig beruflich und/oder leidenschaftlich mit Phantastik zu tun haben.

Das erste Treffen vor zwei Jahren war großartig, fand ebenfalls im Odyseeum in Köln statt und ging über zwei Tage. Es gab zahlreiche interessante Podiumsdiskussionen und Vorträge, aber auch Gelegenheiten zum Netzwerken. Im letzten Jahr fand es in Berlin statt, da hatte ich ausgesetzt, freue mich aber schon, dieses Jahr wieder dabei sein zu können, viele Freunde und Bekannte zu treffen und neue Leute kennenzulernen. Weiterlesen

Wo man mich trifft: Nick Cave, Buchmesse und Bucon

Als passionierter, reisefauler Stubenhocker komme ich eher selten unter Leute und auf interessante Veranstaltungen. Zuletzt bin ich im Mai nach Paris verreist, den Sommer danach habe ich komplett zu Hause im Westerwald verbracht. Aber jetzt im Oktober kommt noch mal etwas Bewegung in die Sache, bevor ich mich dann in den Winterschlaf begeben werde.

Am Samstag den 4. Oktober trifft man mich in der Frankfurter Jahrhunderthalle auf dem Konzert von Nick Cave and the Bad Seeds. Cave wollte ich schon seit 20 Jahren mal live sehen, aber … reisefaul, Stubenhocker usw. Es war das Album No more Shall we Part, das mich zum Fan gemacht, und das Video zu As I Sat Sadly by Her Side.

Am Freitag den 13. Oktober geht es dann auf die Frankfurter Buchmesse, die ich zuletzt 2004 besucht habe. Die Leipziger Buchmesse ist bei mir ja seit einigen Jahren ein fester Termin, aber Frankfurt hatte mich trotz der räumlichen Nähe nie so richtig gereizt.

Wo man mich nicht trifft: Auf dem Galaktischen Forum. Das ist mir mit den Terminen drumherum fahrtechnisch einfach zu ungünstig, ein Hotelzimmer war mir zu teuer.

Und am Samstag den 14. Oktober geht es schon wieder Richtung Frankfurt auf den Buchmessecon (Bucon), der einzige Phantastik-Con, der bei mir seit 2006 jedes Jahr fest zum Programm gehört. Zum einen liegt er in der Nähe, zum anderen treffe ich nirgendwo sonst so viele Bekannte und Freunde, die ich sonst teilweise das ganze Jahr nicht sehe oder nur über das Internet. Dementsprechend besuche ich auch so gut wie keine Programmpunkte, sondern quatsche praktisch rund um die Uhr. Und wer mich und meine schweigsame Art kennt, weiß, dass das was heißen soll.

Der Bucon ist ein Phantastik-Con mit zahlreichen – inzwischen sogar fast zahllosen – Programmpunkten, die hauptsächlich aus Lesungen von Fantasyautoren bestehen, aber nicht nur. Daneben gibt es auch viele Aussteller, hauptsächlich Kleinverlage, die ihre Bücher präsentieren. Der Bucon hat sich in den letzen Jahren zu DEM Treffpunkt der deutschen Phantastikszene entwickelt, auch wenn dort in diesem Jahr der Deutsche Phantastik Preis erstmals nicht mehr verliehen wird (der Preis ist auf die Phantastika umgezogen). Ich bin gespannt, ob das eine Auswirkung auf die Zahl der Besucher und das Publikum haben wird.

Der letzte Termin wird dann am 20. Oktober sein: Im Keramikmuseum von Höhr-Grenzhausen werden Claus-Dieter Schnug und Horst Bartels ihr Buch Hilgert – Nachrichten aus einem Westerwalddorf vorstellen. Hilgert ist mein Heimatdorf, da bin ich aufgewachsen und wohne inzwischen – nach sechs Jahren in Siegen und vier in Berlin – wieder komplett dort. Schnug und Bartels haben bereits die großartig Dorfchronik Ein Westerwalddorf im Wandel der Zeit verfasst, die ich hier auf dem Blog besprochen habe. Weshalb ich schon sehr gespannt auf das neue Werk bin.

Das dürfte es für dieses Jahr dann an Terminen gewesen sein.

Wo man mich trifft: Bucon 2016

Zugegeben, ich bin etwas reisefaul. Wenn ich erst mal unterwegs bin, finde ich es super und freue mich, aufgebrochen zu sein, doch oft mangelt es mir an der Motivation, den Arsch hochzubekommen. Dementsprechend besuche ich, obwohl ich ja seit Jahren im Phantastikfandom unterwegs bin, relativ wenige Cons, weder Dortcon, Elstercon oder was weiß ich. Die große Ausnahme bildet der Bucon, den ich seit über zehn Jahren ohne Unterbrechung durchgehend besucht habe.

Das hat einen einfach Grund: Nirgendwo sonst treffe ich so viele meiner Freund und Bekannten aus dem Phantastikfandom auf einem Haufen (und er liegt mit einer Fahrtstunde auch relativ nah an meinem Heimatort). Dementsprechend wenig besuche ich die Programmpunkte der Veranstaltung, da jede dort verbrachte Stunde, eine ist, in der ich kein spannendes Gespräch führen kann. Allerdings sind Lesungen auch nicht so mein Fall.

Für Freundinnen der phantastischen Literatur, insbesondere der Fantasy, die ihre Lieblingsautorinnen und Autoren gerne live erleben, bietet das Programm des Buchmesse Convent allerdings ein reichhaltiges Angebot, dass mit seinen inzwischen sieben Programmschienen (einst war es mal nur drei) und über 50 Programmpunkten (aus Lesungen, Vorträgen und ähnlichem) schon an eine Reizüberflutung grenzt. Neben bekannten Autoren wie Markus Heitz, Bernhard, Hennen, Kai Meyer uvm. haben auch relativ unbekannte AutorInnen die Chance sich in Dreieich einem Publikum zu präsentieren. Das reicht von AutorInnen wie Ivo Pala, Ju Honisch und Julia Lange (Irrlichtfeuer hier kürzlich besprochen),die im neuen Programm von Knaur Fantasy erscheinen, bis zu jenen, die in Kleinverlagen wie Amrun, Verlag Torsten Low oder dem Verlag ohneohren veröffentlicht werden. Für deutschsprachige FantasyautorInnen ist der Bucon schon fast eine unverzichtbare Veranstaltung geworden. Von einem kleinen Treffen mit weniger als 100 Besuchern hat er sich inzwischen schon fast zum Mekka der deutschsprachigen Fantasy mit vielen hundert Teilnehmern gemausert.

Hier geht es zur kompletten Programmübersicht.

Was: Buchmesse Convent (kurz Bucon) 2016

Wann: Samstag den 22. Oktober 2016

Wo: Bürgerhaus Dreieich-Sprendlingen (nicht weit von Frankfurt, wer eh auf der Messe ist, kann auch einen Abstecher hierher wagen.)

Auf die parallel stattfindende Frankfurter Buchmesse werde ich nicht fahren, dafür fehlt mir leider die Zeit. Wer aber aufs GaFo geht, könnte mich dort antreffen.

Und wer mich bisher nur virtuell kennt, aber gerne mal live erleben möchte, der darf mich gerne auf dem Bucon ansprechen. Ich bin recht schüchtern und zurückhaltend, freue mich aber immer über neue Bekanntschaften bzw. darüber, Menschen, die ich bisher nur als Avatar mit Nickname kenne, auch im richtigen Leben kennenzulernen. So in etwa dürfte ich am Samstag aussehen (sollten nicht noch irgendwelche unvorgesehene Ereignisse eintreten, die mir Flügel oder Hörner wachsen lassen):

Hier wohnt der sich in ungewohnt freier Wildbahn befindende Übersetzer andächtig der Verleihung des Deutschen Phantastik Preises (DPP) bei.

Hier wohnt der sich in ungewohnt freier Wildbahn befindende Übersetzer andächtig der Verleihung des Deutschen Phantastik Preises (DPP) bei. Der in diesem Jahr Gerüchten zufolge von einem gewissen Dirk van den Boom im Hawaiihemd moderiert werden soll.

Wo man mich trifft: PAN-Branchentreffen und Marburg-Con

Am Donnerstag und Freitag werde ich am ersten PAN-Branchentreffen in Köln teilnehmen. PAN, das ist der Anfang des Jahres neugegründete Verein das Phantastik-Autoren-Netzwerk e.V. , der von einigen PhantastikautorInnen gegründet wurde, um das Genre und die Branche zu fördern. In Köln treffen sich AutorInnen, Verlagsmenschen, Blogger, Übersetzer usw. Es gibt ein festes Rahmenprogramm mit Vorträgen und Diskussionrunden, aber es geht wohl auch ums Netzwerken. Letzteres ist nicht gerade meine große Stärke, aber ich bin trotzdem neugierig, auf die Veranstaltung, deren hohe Teilnahmegebühr von 150 bis 170 Euro mich zunächst noch abgeschreckt hatte. Aber wenn schon mal so etwas bei mir in der Nähe stattfindet, will ich es mir nicht entgehen lassen. Ist für einen einsam in seinem stillen Kämmerlein vor sich hinwerkelnden Übersetzer auch mal eine Gelegenheit, unter echte Menschen zu kommen.

Am Samstag geht es dann nach Niederweimar auf den Marburg Con. Wird mein drittes Jahr auf diesem im Vergleich zum Bucon etwas kleineren Con in familiärer Atmosphäre sein. Der Con ist traditionell etwas horrorlastiger, weshalb dort auch der Vincent Preis verliehen wird. Da ich kein großer Fan von Lesungen bin, wird man mich die meiste Zeit im Gemeinschaftsbereich mit den Ständen und Tischen antreffen, wo ich im schicken Hawaiihemd spannende Gespräche mit Oliver Naujoks oder Torsten Scheib führen oder Dirk van den Boom an der Theke »Das muss alles schneller gehen!«, zurufen werde.

EILMELDUNG: Habe gerade (stand 20.4. 15:06 Uhr) erfahren, das Oliver doch nicht kommen kann. Sehr schade.

Wo man mich trifft: Leipziger Buchmesse 2016 am Freitag den 18.3.

Anders als in den letzten beiden Jahren verbinde ich meinen Besuch der Leipziger Buchmesse nicht mit einem Kurzurlaub in Berlin. Stattdessen werde ich am Freitag bereits in aller Herrspaghettimonstersfrühe um 5.00 Uhr mit meiner Mutter zusammen per Zug über Frankfurt nach Leipzig fahren, wo wir, wenn alles (also die Bahn) gut läuft, pünktlich zur Messeöffnung ankommen werden. Abends geht es dann wieder mit dem Zug zurück.

Termine habe ich nur einen bei einer internen Programmpräsentation eines Verlages, für den ich neuerdings übersetze. Ansonsten werde ich relativ ziellos durch die Hallen streifen und mich hoffentlich mit einigen Bekannten treffen.

P1000172

Veranstaltungstipp Phantastik: Bucon 2015

Für Freunde phantastischer Literatur ist die Frankfurter Buchmesse (anders als die Leipziger Buchmesse mit ihrer Fantasyleseinsel) eher uninteressant. Doch nicht weit von ihr entfernt findet am Buchmessesamstag in Dreieich Sprendlingen sozusagen die phantastische Parallelweltveranstaltung zur Buchmesse statt. Der Buchmessecon (kurz Bucon).

Hier trifft sich das Phantastikfandom aus ganz Deutschland bzw. dem deutschsprachigen Raum. Dazu gibt es zahlreiche Lesungen von eher unbekannten Autorinnen und Autoren bis hin zu Größen wie Wolfgang Hohlbein, Markus Heiz, Bernhard Hennen, Oliver Plaschka oder Tommy Krappweis. Dazwischen verirrt sich hier und da auch mal ein Vortrag, wobei mir persönlich da das Angebot etwas zu dünn ist (da sind andere Cons wie der Elstercon oder der Dortcon etwas besser aufgestellt). Was ich besonders vermisse, sind die Podiumsdiskussionen, die es früher einmal gab.

Ich besuche den Bucon seit etwa 10 Jahren, und die meiste Zeit gab es drei parallele Programmschienen und um die 300 Besucher. In den letzten zwei, drei Jahren war schon ein deutlicher Anstieg der Besucherzahlen auf 500+ zu bemerken, im letzten Jahr hat man darauf reagiert, und die Programmschiene erweitert. In diesem Jahr sind die parallelen Programmpunkte auf unübersichtliche 7 Programmschienen mit insgesamt 56 Veranstaltungen angewachsen (und für molo war immer noch kein Platz da!), was für viele Besucher sicher die Qual der Wahl bedeutet.

Das ist bei mir allerdings nicht der Fall, da ich Lesungen (die ich meist langweilig finde, ich lese furchtbar gerne Bücher, aber lasse mir nur ungern vorlesen) nur äußerst selten besuche. Mir geht es darum, mich mit Freunden und Internetbekannten zu treffen und zu unterhalten, die ich sonst nur selten oder gar nicht sehe.

Den Abschluss der Veranstaltung bildet traditionell die Verleihung des Deutschen Phantastik Preises.

Falls mich jemand von der Seite anquatschen möchte, nur zu – so sehe ich aus:

P1000283

Naja, vielleicht doch eher so:

Ich-bucon

Wo man mich trifft: Bucon 2014

Wie jedes Jahr seit ca. 10 Jahren wird man mich am Oktoberwochende um den 12. herum (mein Geburtstag) in Dreieich-Sprendlingen auf dem Buchmesse Con kurz Bucon treffen – genauer gesagt am Samstag den 11.12. 2014. Hier kommen jedes Jahr parallel zur Frankfurter Buchmesse um die 300 Freunde und Freundinnen der Phantastik zusammen. Leute, mit denen man sonst das ganze Jahr übers Internet Kontakt hat. Besonders freue ich mich auf molosovky, Frank Böhmert, Gerd Rottenecker, Simone Heller, Holger M. Pohl, Torsten Scheib und Michael Schmidt, aber auch auf viele andere und einige, die ich bisher noch nicht persönlich kennen gelernt habe.

Ich-bucon

Hier sieht man mich auf dem Bucon 2013. Die Haare sind momentan etwas länger, der Bart noch nicht so voll.

Neben dem Zusammentreffen des Fandoms gibt es aber auch reichlich Programm. Vor allem Fantasylesungen, unter anderem mit Autoren wie Wolfgang Hohlbein, Markus Heitz, Bernhard Hennen, Robert Corvus, Thomas Finn, Michael Peinkofer, Bernd Perplies, T.S. Orgel Ju Honisch, Chris Schlicht und einem gewissen Perry Rhodan, der als einsamer Streiter die Fahne für die Science Fiction hochhält. Hier gibt es das komplette Programm.

Da ich Lesungen in der Regel ziemlich langweilig finde und es in diesem Jahr leider keine interessanten Vorträge oder gar eine Podiumsdiskussion (was ist eigentlich daraus geworden?) gibt, wird man mich die meiste Zeit an einem der Tische im Hauptsaal antreffen, wo ich hoffentlich wieder viele interessante Gespräche führen und das gastronomische Abenteuer der Bürgerhalle hoffentlich unbeschadet überstehen werde.

Um 19.00 Uhr wird dann wieder der Deutsche Phantastikpreis (DPP) verliehen werden (leider ohne diesjährige Präsenz des Phantastikurgesteins und Tentakelkaisers Dirk van den Boom, dem es im Kosovo anscheinend besser gefällt, als im Kreise seiner zahlenden Kundschaft).

Wer mich bisher nur aus diesem Blog oder sonst wo im Internet kennt, aber nicht persönlich, und auf dem Bucon anwesend ist, der kann ich gerne ansprechen. Ich bin ja selber eher etwas scheu, wenn es darum geht, Internetbekannte im echten Leben anzusprechen. Bei Oliver Plaschka habe ich es mir aber fest vorgenommen (so er denn zum Bucon kommt).

Bucon 1

Hier bin ich unten rechts. Ganz so lange sind meine Haare aber noch nicht. Torstens vermutlich schon. 😉

Mich gibt es auch auf …

LinkedIn, Traduguide, Facebook und Twitter.

Wenn man als Übersetzer Aufträge bekommen möchte, braucht man Kontakte. Kontakte kann man auf alle möglichen Arten bekommen: Schule, Studium, Verwandtschaft, Freundes- und Bekanntenkreis, Messen, Seminare usw.

Immer wichtiger wird es aber, im Internet vernetzt zu sein. Sprich in den sozialen Netzwerken. Facebook ist jetzt eher was für den privaten Kreis der Freunde und weiteren Bekannten. Twitter ganz ähnlich, aber auf reduzierte Weise.

LinkedIn hingegen ist ein soziales Netzwerk für berufliche Kontakte. Ich bin da jetzt schon seit einem Jahr dabei, habe aber noch nicht so recht verstanden, wie das funktioniert. Die fünf Kontakte, die ich hatte, sind inzwischen wieder auf drei geschrumpft.

Heute habe ich mich auf Empfehlung eines Kollegen noch bei Traduguide.com angemeldet. Eine Plattform auf der Übersetzer und Dolmetscher ihre Dienste anbieten und auf der Aufträge ausgeschrieben werden. Mal schauen, ob sich da was tut.

Sollte jemand Empfehlungen haben, wo man sich sonst noch im Netz anmelden sollte, nur her damit. 🙂

Bei LinkedIn sieht das z. B. so aus:

LinkedIn-Profil

 

Wo man mich trifft: Übersetzungsseminar in Straelen

Vom 3. bis zum 7. September werde ich an einem Übersetzungsseminar/Workshop des Deutschen Übersetzerfonds am Europäischen Übersetzerkollegium in Straelen teilnehmen. Der Deutsche Übersetzerfonds veranstaltet regelmäßig Seminare und Workshops für Übersetzer zu bestimmten Themen. Thema dieses Seminars:

»In einer anderen Welt«
Sprachenübergreifendes Seminar zum Übersetzen von Fantasyliteratur

Wer dem obigen Link folgt, findet dort den ganzen Ausschreibungstext.

12 Teilnehmer, die Science Fiction, Fantasy und sonstige Phantastik übersetzen, werden in diesen fünf Tagen gemeinsam an ihren Übersetzungen arbeiten. Ich bin schon sehr gespannt. Die Texte liegen mir bereits vor, einige der ÜbersetzerInnen kenne ich bereits, andere noch nicht.

Wenn ich zurück bin, werde ich hier im Blog über das Seminar berichten.