TV-„Tipp“ (lieber ein Hinweis): Mythos und Wahrheit – Bunker

Am Montag den 1.9.2014 läuft um 21.05 Uhr auf N24 die TV-Doku »Mythos und Wahrheit – Bunker«, für die ich die Rohübersetzung gemacht habe.

Rohübersetzung heißt, dass ich das englische Originalproduktionsskript mit den Sprechertexten und Bildeinblendungen übersetzt habe. Diese Übersetzung wird dann von einer Redakteurin verwendet, um die deutschen Erzähler- und Sprechertexte zu erstellen. Wenn ich mir die finalen Texte so ansehe, bleibt aber durchaus viel von meinen Formulierungen übrig. Demnächst werde ich mal einen genaueren Eintrag darüber verfassen, wie so etwas abläuft.

Hier der offizielle Text zur Doku:

Zum Schutz der Bevölkerung und Regierungen vor atomaren, biologischen und chemischen Angriffen spielen Bunker eine wichtige Rolle. Eine Reise in die verborgenen und geheimen Welten unter der Erde: Die Dokumentation zeigt die historische Entwicklung – von privaten Schutzräumen in Vorgärten bis hin zur neuen Generation der Hightech-Bunker in Form von unterirdischen Kleinstädten, die möglichst vielen Menschen Schutz bieten können.

Quelle: http://www.n24.de/n24/Mediathek/Dokumentationen/d/5305250/mythos-und-wahrheit–bunker.html (ab dem 1.9. kann man sich die Doku auch unter diesem Link in der Mediathek ansehen.)
Von den acht Dokus (bzw. Infotainmentsendungen), die ich bisher übersetzt habe, würde ich diese als die schwächste bezeichnen (deshalb der TV-Tipp in Anführungszeichen). Da sind sogar die Texte des Erzählers nicht sehr gelungen. Habe versucht, das ein wenig aufzubessern, ohne etwas am Inhalt zu verändern. Die Redakteurin hat da noch deutlich mehr aufpoliert. Die Originaldoku wirkt wie ein Werbevideo von Bunkerherstellern, die paranoiden Weltuntergangshysterikern teure Bunker für die nahende Zombieapokalypse unterjubeln wollen.

Interessant ist die Doku trotzdem für jene, die sich für Bunker wie z. B. die riesige Bunkeranlage der US-Regierung unter dem Greenbrier Resort (ein Luxushotel).

Crowdfunding für eine Musikschule auf Rapa Nui

Mahani Teave wuchs auf der abgelegensten Insel der Welt auf: Rapa Nui. Die Osterinsel, berühmt für die Moai, die klobigen Steinköpfe, für deren Herstellung der komplette Wald der Insel abgeholzt wurde. Als sie 9 Jahre alt war, zog jemand mit einem Piano auf die Insel und Mahanis Zukunft war besiegelt. Sie lernte das Klavierspielen, und als das Piano die Insel wieder verließ, zog Mahanis Mutter mit ihr in das 6000 Kilometer entfernte Santiago de Chile, damit sie dort weiter das Klavierspiel lernen konnte. Später studierte sie in Cleveland und entwickelte sich zu einer der berühmtesten und besten Nachwuchspianistinnen in Lateinamerika. Schließlich zog es sie an die Hans Eisler Musikschule in Berlin, wo sie in die Wohnung direkt neben mir wohne, und ich ihr wundervolles Klavierspiel täglich genießen konnte (was deutlich besser war, als der Assi-Hip-Hop aus der Wohnung unter mir 🙂 )

Inzwischen lebt Mahani wieder in Chile und hat auf Rapa Nui eine Musikschule gegründet. Bisher fand der Unterricht in verschiedenen Privaträumen statt, jetzt möchte man ein Gebäude für eine feste Musikschule bauen. Dazu sollen die nachhaltigen Baukonzepte von Earthship.

Da es an direkten größeren Sponsoren mangelt, versucht man es per Crowdfunding über die Plattform indiegogo. Das ursprüngliche Ziel von 135.000 Dollar wurde inzwischen auf realistische 56.000 Dollar reduziert. In Zeiten, in denen eine Weltraumsimulation 50 Millionen und ein Kartoffelsalatprojekt, das auf 10 Dollar ausgelegt war 50.000 sammeln können, ist es für ernstere, wohltätige Anliegen ohne coole Ice-Bucket-Challenge schwierig, genügend Spender aufzutreiben. Der Erfolg ein Crowdfunding-Projekt entscheidet sich in der Regel nach 3-4 Tagen.

Ich spende eigentlich prinzipiell nichts für Crowdfunding, weil ich da ein Investor bin, der an etwaigen Gewinnen nicht beteiligt wird. Bei diesem Projekt habe ich es aber gerne getan. Wer auch spenden möchte, kann sich hier ausführlich über das Projekt informieren und dann spenden: https://www.indiegogo.com/projects/easter-island-sustainable-music-school-rapa-nui#home

Zitate aus dem Ersten Weltkrieg gesucht

Aktuell übersetze ich eine TV-Dokumentation über den Ersten Weltkrieg, die ausschließlich aus (nachkolorierten) Originalaufnahmen aus dieser Zeit besteht. Das Skript ist auf Englisch, es gibt aber auch Zitate, die aus dem Deutschen ins Englische übersetzt wurden (aus »Mein Kampf« z. b., oder aus Reden). Leider konnte ich dazu nicht den deutschen Originalwortlaut finden. Vielleicht könnt Ihr mir ja weiterhelfen. Falls jemand die passende Stelle zur Hand hat, wäre ich um Hilfe sehr dankbar.

1933 gibt es in Tannenberg eine Feier zu Ehren von Hindenburg. Hitler sagt dabei: “Tannenberg is a symbol. It was here, in 1914,
that Germany’s destiny was determined.”
Kennt jemand den deutschen Originalwortlaut?

Aus dem Roman »August Vierzehn« von Solschenizyn gibt es folgendes Zitat: „The regiment is a sort of village, the officer a sort of squire, and so long as meals, mass and vodka are offered, bullets hold no terror for them.“
Hat jemand die deutsche Übersetzung von Swetlana Geier zur Hand und kann mir da weiterhelfen.

Zur Führungsspitze mit Ludendorff sag von Hindenburg: „It is a happy marriage.“
Weiß jemand, was genau er im Deutschen gesagt hat.

Nach dem Sieg in Polen 1914 sagt Hindenburg: „If things had turned out differently, mine would be the most hated name in all Germany.”
Der deutsche Wortlaut?

In »Mein Kampf« schreibt Hitler: “The pride of the fighting soon turned into nightmare”
Weiß jemand, was da im Original steht?

Momentan habe ich diese Zitate ins Deutsche zurückübersetzt. Was aber keine gute Lösung ist.

Aktuelles: Phantastische Netzstreifzüge 25

Da ich momentan beruflich ziemlich im Stress bin, hat es etwas gedauert, bis zur neuen Ausgabe der Netzstreifzüge. Ich werde mich auch dieses Mal wieder kurzfassen.

Gedanken zu Kurzgeschichten – Michael Schmidt – Organisator des Vincent Preis – hat sich Gedanken über die Kurzgeschichte gemacht. Wer liest sie überhaupt? Wer schreibt sie? Und warum? Für welches Publikum. Dabei nimmt er nicht nur die Sicht des Lesers ein, sondern auch die des Kurzgeschichtenautors und Herausgebers. Mit Zwielicht ist es ihm gelungen, eine hervorragende Anthologienreihe für Horrorgeschichten in der deutschen Szene zu etablieren. Diskutieren kann man seinen Beitrag im Horrorforum.

Ich selbst lese durchaus gerne Kurzgeschichten, aber nur in bestimmter Form. Am liebsten sind mir Kurzgeschichtenbände eines einzelnen Autors. Anthologien (also mit mehreren Autoren in einem Band) mag ich eigentlich nicht so gerne und auch nicht einzelne Kurzgeschichten in Sekundärwerken (wie z. B. bei Phantastisch). Warum weiß ich auch nicht?

Unter der Rubrik: Lost in Time : 50 Serien, die ihr verpasst habt – stellt Autor, Drehbuchautor und Serienexperte Torsten Dewi in seinem Blog Serien vor, die inzwischen längst in Vergessenheit geraten sind, aber durchaus einen Blick lohnen. Nicht immer, weil sie gut waren, aber alleine schon aus Gründen der Kuriosität. Wie z. B. eine Soap-Opera auf einer Weltraumstation. Ich bin Jahrgang 79 und mit amerikanischen Serien in den 80ern und 90ern aufgewachsen, habe alles Mögliche gesehen, was mir vor die Flinte kam, aber die bisher vorgestellten Serien sind mir größtenteils trotzdem völlig unbekannt. Zwar wurden sie oft schon nach einer Staffel eingestellt, liefen aber trotzdem im deutschen Fernsehen.

Und schön dran denken: Berlin, Otherland, Donnerstag, 20 Uhr! – Für alle, die momentan nicht auf dem Worldcon in London weilen, sondern in Berlin und trotzdem eine phantastische Lesung erleben wollen, schlägt Frank Böhmert am Donnerstag im Otherland auf und liest aus seinem am 16. August erscheinenden Perry Rhodan Neo Roman Berlin 2037.

Wanna See the 299 Science Fiction, Fantasy and Horror Books Coming Out in August? – Auf SF-Signal gibt es schon seit einigen Tagen die englischsprachigen Neuerscheinungen im Bereich Phantastik zu bewundern. Was mich auf den ersten Blick interessiert (nicht dass ich dazu kommen würde, es auch wirklich zeitnah zu lesen): The Mirror Empire von Kameron Hurley (scheint es nicht als E-Book zu geben, damit rutscht es in der Liste erst mal weit nach hinten), Echopraxia von Peter Watts (dessen Blindflug ich hier im Blog besprochen habe) und … das war es auch schon. Bei der Verteilung meines Interesses bin ich inzwischen recht pragmatisch geworden.

Neue Bücher August 2014 – werden auf Fantasybuch.de vorgestellt. Im Fantasybereich ist da nicht viel Neues dabei und nichts, was mich interessiert. In der SF immerhin ein Erzählungsband von Harlan Ellison und ein deutschsprachiger SF-Roman bei Piper!: Jetzt von Leon Reiter. Bei Heyne erscheint die Licht-Trilogie von M. John Harrsion in einem Band. Die Übersetzung wurde von Jakob Schmidt durchgesehen und Band 3 von ihm ganz übersetzt. Bei Festa erscheint Der König in Gelb von Robert W. Chambers, ein Werk, dass durch die Serie True Detective Aufmerksamkeit bekommen hat.

Buchtipp: »Drohnenland« von Tom Hillenbrand – Andreas Eschbach eine seltene Buchempfehlung von Andreas Eschach, die er vor einiger Zeit auch schon im Forum von SF-Fan.De ausgesprochen hat und der ich jetzt gefolgt bin. Habe noch 100 Seiten zu lesen und bin begeistert.Das ist jetzt kein Buch, das einen emotional packt, aber eine faszinierende Zukunftsvision Europas (wenn ich durch bin, werde ich das Buch noch hier im Blog besprechen). Anders als Andreas schreibt, ist das Buch aber nicht bei Heyne erschienen, sondern bei Kiwi.

Captain Future 04 – Der Triumph: lektorierte Fassung erhalten

Nach dem ich Band 4 von Captain Future vor ungefähr elf Monaten beim Verlag abgegeben habe, kam die lektorierte Fassung gestern per Mail an mich zurück. Bei einem Kleinverlag wie Golkonda, der neben dem eigentlichen Brotjob praktisch in der Freizeit betrieben wird, dauert es schon mal etwas länger, bis die einzelnen Arbeitsschritte bis zum gedruckten Buch erledigt sind. Ich ich brauche für solche Übersetzungen, die kaum bezahlt werden, auch etwas länger, als wenn ich es hauptberuflich machen würde.

Nun, jetzt ist es fast so weit. Ich gehe die Änderungen des Lektorats noch einmal durch, schicke das Manuskript zurück und dann geht es noch ins Korrektorat, dann zum Satz und schließlich in die Druckerei.

Hier kann man mal sehen, wie so eine lektorierte Seite aussieht:

CF-Lektoratsbeispiel 2

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Ich muss allerdings gestehen, dass ich erstmal eine ausgewählt habe, auf der der Rotstift nicht so häufig zum Einsatz kam. 😉

Ich muss immer noch darauf achten, nicht so häufig die Subjekt-Prädikat-Objekt-Syntax des Originals zu übernehmen, und manchmal etwas länger über die Bedeutung eines Begriffs nachzudenken. »beady eyes« habe ich zum Beispiel als »perlenartige Augen« übersetzt, statt als »mit wachsamen Augen«. Da es um einen Außerirdischen ging, dachte ich, sein exotisches Aussehen sollte noch mehr hervorgehoben werden, obwohl der Kontext durchaus die »wachsamen Augen« hergibt.

Ich habe also immer noch viel zu lernen und zu verbessern. Ich hoffe, dass mir diese Lektoratsfassung helfen wird, meine aktuelle Captain-Future-Übersetzung (Band 6) noch besser zu machen. Da befinde ich mich jetzt im letzten Drittel der ersten Fassung. Es wird wohl auch meine letzte Romanübersetzung in nächster Zeit sein. Am Wochenende wird es einen Eintrag zum aktuellen Stand der Dinge bei mir geben.