Da ich gerade gut in Fahrt bin, hier direkt der nächste Eintrag, dieses Mal zum Thema: Welche Musik ich beim Übersetzen (oder auch sonstigen Schreibaktivitäten) höre.
Am liebsten schreibe ich bei absoluter Stille, da kann ich mich am besten konzentrieren. Leider bin ich in meiner Berliner Residenz mit einer lauten Nachbarschaft geschlagen. Das reicht vom lauten Baustellenlärm, über Krach aus der Autowerkstatt, die direkt vor meinem Fenster liegt, bis zu diversen Nachbarn, die gerne wahlweise eine türkische Disko oder einen Deathmetal Festival in ihrer Wohnung veranstalten, bis bei mir die Wände wackeln (sobald ich es mir leisten kann, werde ich versuchen, mir eine Wohnung in ruhigerer Wohnlage zu suchen).
Wenn die Nachbarschaft also lärmt, übertöne ich diese Störgeräusche durch meinen eigenen Krach.
Musik mit Texten kann ich beim Schreiben nicht hören, da es mich zu sehr von meinem Text ablenkt. Also gibt es vor allem Instrumentalmusik, von Klassik über Filmsoundtracks bis zu Instrumentalalben.
Hier meine Hitliste:
Trent Reznor u. Atticus Ross – The Social Network (vermittelt ganz toll die Stimmung des großartigen Films, der auf dem Campus von Harvard spielt. Da fühle ich mich beim Schreiben gleich viel intelligenter)
Trent Reznor u. Atticus Ross – The Girl with the Dragon Tattoo (nicht so ein dynamisch eigenständiger Soundtrack wie der obige, aber trotzdem ein toller Klangteppich im Hintergrund).
Nine Inch Nails – Ghosts (ein stimmungsvolles Instrumentalalbum, das mich in gute Schreibschwingung versetzt
Beastie Boys – The Mix-Up (lässiges, verspieltes, funky Instrumentalalbum, sehr entspannend und arschcool)
Johann Sebastian Bach – Die Goldbergvarationen (von Glenn Gould in der 82 Version gespielt, hilft mir wie kein anderes Klassikalbum dabei mich zu konzentrieren, dank der mathematischen Präzession von Bachs Komposition)
Rachmaninov – alle Klavierkonzerte (teils schön, teils melodramatisch, teils bombastisch)
Villa Lobos – Bachianas Brasilieras (tolle exotische Hommage an Bach, mit modernen Elementen und sehr abwechslungsreich)
Dario Marianelli – Atonement (Abbitte) ( Soundtrack der wunderbaren Verfilmung des Romans von Ian McEwan, wunderschön mit genialen Schreibmaschinen-Elementen in der Musik. Für mich der beste Filmsoundtrack überhaupt).
Yann Tiersen – Die fabelhafte Welt der Amelie (wunderschöner und entspannender Soundtrack eines meiner Lieblingsfilme)
Sigur Ros – Ágætis Byrjun und () (Bei diesen genialen Isländer ist zwar Gesang dabei, aber der funktioniert wie ein weiteres Instrument und lenkt nicht ab. Verstehen kann man diese Fantasiesprache sowieso nicht. Wunderschöne sphärische Musik, die stellenweise aber auch ziemlich abgeht.)
Joe Hisaishi – Hana-Bi (wunderbar melancholischer Soundtrack des Films von Takeshi Kitano, auch einer meiner Lieblingsfilme)
Basil Poledouris – Conan the Barbarian (wuchtig, pompöser Soundtrack mit exotischen Elementen, der den Film gleich um zwei Klassen besser gemacht hat)
Das sollte jetzt erst mal reichen.
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