Mein Film des Jahres: Aftersun

Auf meiner gestern veröffentlichten Jahresbestenliste habe ich doch tatsächlich meinen Film des Jahres vergessen. Den hatte ich im März gesehen, es aber versäumt, ihn in meine Filmliste einzutragen, obwohl ich auf meinen Blog über ihn geschrieben habe. Kein Film hat mich dieses Jahr so beeindruckt, was vor allem am meisterhaft inszenierten Finale lag.

»This is our last dance.«

Erzählt von der elfjährige Sophie, die mit ihrem ebenfalls noch sehr jungen Vater einen Urlaub in der Türkei verbringt. Über weite Strecken zeigt der Film, wie die beiden sich eine schöne Zeit machen, aber in kleinen Szenen schwingt immer wieder mit, dass bei dem Vater etwas nicht so ganz in Ordnung ist. Die Tanzszene kurz vor Schluss zu Queens »Under Pressure« ist der Hammer. Und alles, was danach kommt, geht vor allem durch sie so unter die Haut

Die große Stärke des Films liegt darin, dass er nichts auserzählt, nichts erklärt, sondern nur andeutet, mit Symbolik, mit dem, was zwischen den Zeilen steht, was nicht gezeigt wird. Und gerade deshalb ist er emotional so wirkungsvoll.

Mark Kermode fasst es gut zusammen, indem er sagt, Aftersun zu sehen, sei wie eine Erinnerung an etwas, das man selbst nicht erlebt habe, sich aber so anfühle. Und das liegt unter anderem daran, wie brillant er geschnitten ist. Ein sehr schöner, aber auch niederschmetternder Film. Das Langfilmdebüt von Charlotte Wells ist direkt ein kleines Meisterwerk geworden. Paul Mescal wurde für einen Osca nominiert, aber mein Highlight ist Fankie Dorie, die seine Tochter ganz wunderbar spielt.

Ein Gedanke zu “Mein Film des Jahres: Aftersun

  1. Den habe ich auch sehr geliebt 🙂

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