Aktuelles: Phantastische Netzstreifzüge

Das bisherige Jahr 2014 ist für mich wenig produktiv verlaufen, da ich jetzt schon zweimal von einer starken Erkältung lahmgelegt wurde. Fürs Surfen im Internet haben die verbliebenen kognitiven Fähigkeiten aber gerade noch so gereicht. In diesem Eintrag stelle ich ein paar der Sachen vor, die ich am interessantesten finde, bzw. die meine Zeit am meisten gefressen haben.

Ich bin ja regelmäßig in diversen Foren unterwegs. Während im Horrorforum sowie bei SF-Netzwerk und SF-Fan.de  momentan größtenteils tote Hose herrscht oder mich die Themen nicht interessieren, gab es bei der Bibliotheka Phantastika einige interessante Diskussionen.

Z. B. über die Frage, ob in der Fantasy mehr deutsche Autoren gewünscht werden, oder man lieber Übersetzungen haben möchte: http://www.forumos.net/index.php?page=Thread&threadID=2892
Der Trend in den Verlagsvorschauen für Fantasy und Science Fiction ist eindeutig. Die Übersetzungen gehen rapide zurück. Die Zahl der interessanten ausländischen Titel, die nicht übersetzt werden steigt. In der Fantasy setzt man stattdessen auf deutsche Autoren, die harmlose und austauschbare Konfektionsware nach Vorgaben der Verlage schreiben (gibt natürlich auch positive Ausnahmen). In der Science Fiction verpasst man einfach alten Titel neue Cover und bringt sie neu raus.

Es geht auch ausführlich darum, was ein Übersetzer so verdient. Einige Insider, die noch mehr reingefallen sind, als ich, geben da ernüchternde Einblicke in trostlose Zahlen und Perspektiven, die sich durch die oben genannte Entwicklung noch verschlimmern. Ob das jetzt nur für die Phantastik gilt, weiß ich aber nicht.

Parallel dazu wurde auch diskutiert, was ein Fantasyautor so verdient: http://www.forumos.net/index.php?page=Thread&threadID=2887

Und ausgehend von einem Artikel im Literaturcafé habe ich kürzlich gefragt, ob es noch richtige Schurken in der Fantasy gibt: http://www.forumos.net/index.php?page=Thread&threadID=2912

Freund und Übersetzerkollege molosovsky – die deutsche Lichtgestalt der rebellischen Phantastik 😉 –  hat ein Gespräch, das 2012 mit Terry Prattchet geführt wurde, übersetzt und in seinem lesenswerten Blog online gestellt: http://molochronik.antville.org/stories/2188560/

Eine weitere Übersetzerkollegin (Simone Heller) hat eine sehr schön gestaltete Homepage mit lesenswertem Blog an den Start gebracht: http://www.simone-heller.de/epiblog/

Zur Frage, was Autoren so verdienen, hat der Berliner SF-Autor Thomas Elbel einen interessanten Artikel über seine erste Erfahrung als Selbspublizierer geschrieben: http://lars-sobiraj.de/von-einem-der-auszog-ganz-allein-ein-buch-zu-veroeffentlichen/

Der Autor, der zuvor zwei Bücher bei Piper veröffentlichen konnte, liefert dabei eine exakte Kostenaufstellung, die einen Eindruck vermittelt, was die Herstellung eines professionellen Buches kosten kann.

In der FAZ fordert Günter Hack eine neue Science Fiction. Da die FAZ nicht möchte, dass man sie zitiert und einen deswegen auch gerne verklagt, werde ich hier nicht direkt auf den Artikel verlinken, sondern auf eine Seite, wo man den Link zum Artikel findet. Bin mal gespannt, ob man den im Netz verklagungsfrei diskutieren kann.

Nachtrag (ganz vergessen): auf den Artikel von Hack hat übrigens Stefan Holzhauer von  Phantanews eine sehr eloquente und charmante 😉 Entgegnung verfasst: http://phantanews.de/wp/aartikel/rant-wir-brauchen-keine-neue-science-fiction-die-ist-laengst-da/

So ganz verstanden hat er den Text von Hack aber anscheinend nicht:

Da­niel Sua­rez bei­spiels­weise. Über­wa­chung, Droh­nen, Kampf­ro­bo­ter, Ein­schrän­kung der Men­schen­rechte, Tech­no­lo­gie au­ßer Rand und Band. Es ist al­les da.

Genau das will Hack ja nicht mehr lesen, weil es schon Realität ist. Aber Suarez geht „Darknet“ trotzdem weiter, in dem er eine alternatives Gesellschaftsmodell vorschlägt, und auch, wie es erreicht werden kann.

Fortsetzung folgt …

Falls jemand interessante Tipps hat (auch englischsprachige), immer her damit!

2 Gedanken zu “Aktuelles: Phantastische Netzstreifzüge

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