„Monster 1983“ von Ivar Leon Menger (eine Hörspielempfehlung)

(Ivar Leon Mengers) Monster 1983 ist von der Machart her so eine Art Nostalgiegeschichte wie Stranger Things, war allerdings vorher dar. Die Achtzigerjahre, amerikanische Kleinstadt, eine mysteriöse Mordserie, ein neuer Sheriff mit nebulöser Vergangenheit. Wer mit den Filmen von Steven Spielberg (aus dem Hause Amblin) und den Büchern von Stephen King aufgewachsen ist, wird ahnen können, in welche Richtung es geht. Neben dem Sheriff als Hauptfigur gibt es auch noch seinen Teenagersohn mit seinen beiden Freunden, die stellenweise aber etwas kurz kommen (deren Sprecher aber tolle Arbeit abliefern).

Die an der Küste spielende Geschichte umschifft dabei kein einziges Klischee (was sicher als Hommage gedacht ist, meist funktioniert, gelegentlich aber den Bogen überspannt) und teilweise grenzt die Leistung der Sprecher schon an Overacting, was ein wenig nervt.

Mir hat vor allem die erste Hälfte mit der ruhigen Inszenierung und Einführung in den Kleinstadtkosmos gefallen, nur leider geht es in der zweiten Hälfte genauso ruhig weiter. Dazu trägt auch die trantütige Musik bei, die stellenweise schon einschläfernd wirkt. Eine richtige Spannungskurve oder so etwas wie Dramaturgie gibt es nur in Ansätzen.

Das ganze Namedropping mit Sachen aus den 80ern (Magnum, Der weiße Hai, Rambo usw.) war mir teilweise schon zu viel des Guten, nett finde ich allerdings, dass der Sprecher von Tom Selleck den zwielichtigen Bürgermeister spricht, der einen neuen Sheriff einstellt – so wie Tom Sellecks Figur Jesse Stone in den gleichnamigen Filmen von einem zwielichtigen Bürgermeister als Polizeichef eingestellt wird.

Die meisten Handlungsstränge und Rätsel werden übrigens nicht aufgelöst, aber es gibt ja eine zweite Staffel, in der es weitergeht.

Atmosphärisch hat mir das Hörspiel gut gefallen, ich habe es insgesamt auch gerne gehört (auch wenn sich das oben schon wie ein Verriss liest, Staffel zwei werde ich mir auch kaufen), aber die fehlende Dramaturgie, die teilweise ermüdend träge inszenierten Dialoge (z. B. das Süßholzraspeln zwischen dem Sheriff und seinem Deputy als beide eigentlich schon mehr als beunruhigt sein sollten), das stellenweise Overacting, die klischeehaften Bösewichte und ein paar Unglaubwürdigkeiten in der Story (das Finale mit dem dämlichsten Regierungsagenten überhaupt) haben mich doch gestört.

Trotzdem kann ich das Hörspiel allen empfehlen, die sich für die Achtzigerjahre, Grusel und dichte Kleinstadtatmosphäre interessieren.

P.S. das Hörspiel wurde von Audible produziert, ist aber auch einzeln im Download erhältlich (alle Folge in einem Kauf), die erste Staffel gibt es auch auf CD, ich meine gelesen zu haben, dass die bei Staffel zwei nicht mehr der Fall sein soll.

4 Gedanken zu “„Monster 1983“ von Ivar Leon Menger (eine Hörspielempfehlung)

  1. Schon Porterville war großartig.

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