Buchempfehlung: Dies sind die Abenteuer – Star Trek: 40 Jahre von Thomas Höhl, Mike Hillenbrand

Perry Rhodan Chefredakteur Klaus N. Frick hat  mich mit seiner aktuellen Besprechung auf die Idee gebracht, dieses Buch mal hier im Blog vorzustellen. Inzwischen ist es leider vergriffen und gebraucht nur teuer zu bekommen, aber interessant ist es trotzdem. Die Rezi erschien ursprünglich vor einigen Jahren auf Fantasyguide.de

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40 Jahre Star Trek. Für mich sind es erst 16 Jahre (inzwischen über 20). Seit der Erstausstrahlung von „Star Trek – Das nächste Jahrhundert ( im Folgenden als Next Generation bezeichnet)“ 1990 im ZDF, ist mir das Universum von Gene Roddenberry ein Begriff. „Next Generation“ und „Deep Space Nine“ habe ich (Jahrgang 79) komplett im Fernsehen verfolgt. Die alte Serie immer mit Genuss geschaut, „Voyager“ und „Enterprise“ wegen Langeweile nach der ersten Staffel abgebrochen, die Filme aber natürlich alle gesehen. Das war es schon mit meiner Beschäftigung mit dem Star-Trek-Universum. Ich bin nie zu Conventions gegangen, habe keine Fanzines oder Sachbücher gelesen und mich auch in keiner Weise sonst mit Star Trek beschäftigt. Ich bin also kein Trekkie. Sondern einfach ein Laie, der über die Hintergründe der Serie überhaupt nicht Bescheid weiß. Und als solcher Laie bespreche ich auch dieses Buch.

Der Leser mag sich nun Fragen, wie ich als solcher Laie dazu gekommen bin, dieses Buch zu lesen. Nun es war damals auf Buchmessecon 2006 in Dreieich-Buchschlag, dass ich mangels interessanter Alternativen auf der Lesung von Mike Hillenbrand (einer der beiden Autoren) gelandet bin. Ich habe nicht viel erwartet, außer langweiligem Trekkie-Insidergebabbel. Ha, von Wegen. Mike Hillebrandts mitreißende und amüsante Präsentation hatte mich bereits nach wenigen Minuten gefesselt. Die von ihm vorgetragenen Kapitel waren äußerst witzig und interessant. Und seine humorvolle Vortagsweise tat ihr Übriges. Nach einer Stunde war ich mit dem Trekkievirus infiziert, und habe mir Buch samt Widmung gekauft.

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Das Buch versteht sich nicht als Standardwerk über Star Trek, sondern möchte abseits ausgetretener Pfade wandeln. 40 Jahre also 40 Kapitel, und weil es natürlich noch mehr zu schreiben gibt, gibt es noch kleine „Zwischenspiele“. Insgesamt 450 Seiten für lobenswerte 12 Euro.

Begonnen wird mit dem Anfang, also mit Gene Roddenberry. Eine kurze interessante Biografie ohne unnötigen Klatsch. Der interessierte Laie erfährt einiges über die faszinierende Persönlichkeit Roddenberrys, und vor allem über die vielen Kämpfe, die er in all den Jahren mit dem Studio ausfechten musste.

Die Geschichte der Serien und der Filme wird chronologisch abgearbeitet und mit vielen Anekdoten ausgeschmückt. Ich habe diese Kapitel als sehr ergiebig empfunden. Der erfahrene Trekkie hingegen wird vieles davon sicher schon kennen. Interessant für ihn dürften aber die Interpretationen der Autoren bezüglich der Gründe für den Erfolg bzw. Misserfolg der einzelnen Serien sein.

Besonders erwähnenswert sind die Kapitel, in denen die Autoren ihre eigenen Erfahrungen mit einfließen lassen. Die Begegnung mit Robert Beltram, Leonard Nimoys ersten Conbesuch. Die Interviews mit Gerhard Raible über die „Geldruckmaschine“ Star Trek, mit dem Star Trek Experten Richard Arnold und dem Autorenpaar Reeves-Stevens über die Romane. Es ist übrigens schade, dass nichts aus dem Kapitel über die besten Bücher geworden ist, denn mein Interesse daran wurde geweckt.

Dafür gibt es ca. 200 Fanzitate zum Jubiläum von Star Trek, die sich allerdings oft sehr ähneln. Viel interessanter fand ich die Alters- und Berufsangaben der Fans.

In einem meist witzigen und lockeren Schreibstil geben uns die Autoren einen Einblick in die Welt von Star Trek. Allerdings merkt man, dass sie sich die Kapitel untereinander aufgeteilt haben, wodurch es gelegentlich zu Wiederholungen kommt, die aber nicht weiter ins Gewicht fallen.

Ein Buch von Fans für Fans und für solche die es noch werden wollen. In mir hat Buch das Star-Trek-Fieber neu entfacht. Die ersten Bücher sind bestellt, die „Next-Generation“-DVDs stehen auf dem Weihnachtswunschzettel und der erste Fedconbesuch ist in Planung. Somit kann ich denn Autoren nur sagen: Mission erfüllt.

Nachtrag: Inzwischen sind ca. 7 Jahre vergangen. Die Next-Generation-DVDs stehen tatsächlich bei mir im Regal und der Fedcon-Besuch hat auch stattgefunden. Blieb aber der einzige, obwohl ich dort mit Avery Brooks, Kate Mulgrew, Jonathan Frakes und Armin Shimmerman viel Spaß hatte. Das restliche Gedöns mit Autogrammsessions, Kostümwettbewerb usw. ist aber nicht mein Fall.

Die beiden neuen Star-Trek-Filme habe ich im Kino gesehen, fand sie aber eher durchwachsen. Scheint mir eher so ein letzter Versuch zu sein, die ehemalige Cash-Cow zu melken.

 

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